
Wer mich kennt weiß, dass ich gern viel rede und direkt bin. Natürlich bin ich mir bewusst, dass meine Direktheit nicht immer bei allen gut ankommt.
Manchmal erkläre ich, dass ich niemanden verletzen möchte, aber manche Dinge müssen einfach gesagt werden. Auch wenn es so scheint, es fällt auch mir manchmal schwer die Dinge beim Namen zu nennen – man weiß nie wie die andere Person darauf reagiert.
Fallbeispiel Business-Fotoshootings:
Ich bin für einen Samstag für ein Business-Shooting gebucht. Das Konzept, das Layout und der Bildstil stehen fest. Es sollen neue Bilder für die Unternehmens-Webseite und eine Unternehmensbroschüre gemacht werden. Die typischen Farben vom Firmenauftritt sind stets blau-weiß. Die Büroräume sind sehr modern und dennoch zeitlos.
Alle nehmen sich Zeit und kommen am Samstag ins Unternehmen und sind, jeder für sich, super gestylt. Die Fototechnik ist aufgebaut. Frau Müller möchte unbedingt ihr rosa-lila Tuch mit Blümchen, was sie scheinbar erst gestern gekauft hat. Frau Ludwig von der Buchhaltung mit roten Haaren richtet Ihre gelb-neon-farbene Haarklammer. Die Männer interessiert das alles nicht und halten Smalltalk über das letzte Fußballspiel. Vorbildlich haben alle Männer Ihren einen Anzug, ein Hemd und die Firmenkrawatte um. Im Hintergrund am Fenster spielen die 2 Kinder vom Geschäftsführer auf ihren Handy. An der Pinnwand in dem Büro wo das Shooting hängen noch lustige, etwas sarkastische, Bürosprüche.
Ich stell die Kamera ein, teste die Technik und schaue mir den Raum an, baue das Bild/die Bilder gedanklich im Kopf nochmal auf. Wenn mir jetzt nicht auffällt, dass die Kinder an dieser Stelle ungünstig stehen und die Sprüche an der Wand lieber weg sollten, dann darf ich das in der Bildbearbeitung retuschieren. Etwas bedenken hab ich bei der Kontaktaufnahme zur Frau Müller, denn sie könnte hier echt enttäuscht und etwas traurig sein. Ich beobachte sie und überlege mir wie ich ihr das erkläre, aber etwas sagen muss ich in jedem Fall.
Ich gehe erst zu ihr und sage ihr, dass ich das Tuch schön finde, was es wirklich auch ist, aber ich etwas bedenken habe - da dieses Tuch nicht zu den Farben das Unternehmens passt. Ich frage sie ob sie bereit ist mit mir die erste Aufnahme zum Test der Einstellungen zu machen, so hat sie mindestens einmal das Tuch auf dem Foto getragen und ich kann ihr direkt auf dem Bildschirm zeigen ob es passt oder eher nicht. Diese Zeit wie bei Frau Müller kann ich leider nicht immer investieren.
Die Personen kommen nun dazu und es geht los. Frau Müller ist total begeistert und steckt mit ihrer positiven Art das Team an. Die Männer hab ich recht flink fotografiert. Bei den meisten Frauen mach ich gern noch eins, zwei weitere Bilder und dabei zeigt sich dann beispielsweise ob mit Haarklammer oder ohne. Man sollte beachten, die Personen stehen nicht täglich vor der Kamera.
Ingesamt zählt für mich das Ergebnis und das positive Erlebnis für die Teilnehmer. Meine Shootings und Projekte sind locker, kritisch und immer ehrlich.
STETS DAS ZIEL VOR AUGEN
MIT RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN
Die meisten Leute haben ein Problem mit der Wahrheit, da sie sich ihre bequeme, kleine Welt über Jahre errichtet haben und sich darin in der Regel äußerst sicher fühlen. Ich bin der Meinung, dass jeder in seiner eigenen Realität lebt und dass das, was wir tief im Inneren wirklich glauben, von Person zu Person stark, aufgrund von Erfahrungen, auseinander driftet. Jeder kann und darf sich seine Welt schaffen wie er es möchte – und das ist auch gut so. :-)
Aber mal anders gedacht - wie schnell steckt man im Alltag und lebt vor sich hin? Im Berufsleben schleicht sich dann gern ein Betriebsblindheit ein. Ja, manchen Personen steht das ganz gut und sie scheinen sich damit pudelwohl zu fühlen. Bitte bedenkt, wir leben doch nur einmal!!! Wie fühlt ihr euch, wenn ihr einen Hinweis bekommt, der etwas angreifend formuliert wurde? Vielleicht wollte euch diese Person in der Komfortzone wachrüttelt? Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es unangenehm.
Aber vielleicht versteckt sich zwischen den Zeilen ein kleines Fünkchen Wahrheit oder ein kleiner gut gemeinter Rat.
Meine Geschäftskunden schätzen genau dieses "wachrütteln" sehr an mir. Ich habe vor längerer Zeit den Spruch gehört: "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!".
Ja, im Geschäftsleben hängt da so viel dran, was nicht heißen soll "HÖHER, SCHNELLER, WEITER!!!" sondern wie wäre es mit Selbstreflexion mit Herz und Verstand und neuen Zielen. Tolle tiefgründige Gespräche und der Austausch mit den richtigen Personen können Wunder bewirken. Ich möchte "wachrütteln" und von den resultierenden Gesprächen lernen. Diese Gespräche können die Sichtweise zu den Dingen transparenter machen. Meine Ideen und Ratschläge sind nicht immer gut, aber in jedem Fall kommen wir damit immer einen Schritt weiter.
RAUS AUS DER KOMFORTZONE
Jeder der Lust hat kann auch gern mal selbst in sich gehen... Tatsächlich gibt es viel mehr, als jeden Tag seine gewohnten Wege zu gehen. Es ist viel mehr, als täglich alles wiederkehrend so zu tun, als liese sich so gar nichts dran rütteln. Sind wir bereit für Veränderungen oder haben wir einfach nur Bedenken, unsere Komfortzone zu verlassen? Bloß kein Risiko eingehen und sich nicht mit Kritik auseinander setzten wollen.
Wo steht ihr im Leben? Seit ihr glücklich? Was sind eure Ziele? Wann gehts los? Wolltet ihr mal in ein bestimmtes Land reisen? Wie wäre es nur einen kleinen Moment, vielleicht ein Wochenende, "auszureisen"? Warum nicht „jetzt“? Ja, warum eigentlich nicht?

In diesem Sinne wünsche ich euch von Herzen ein schönes, ruhiges und gemütliches Wochenende!
Eure Tina.
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